Schülerstimmen

… so sehen die Schüler ihre Zeit in der Internatsfamilie

Alexander, 20 Jahre, im Juni 2016

Ich lebe jetzt schon rund fünf Jahre in Sankt Peter-Ording. Hierher gezogen bin ich, weil es schulisch alles andere als gut für mich aussah – mein Ziel, das Abitur, war in weite Ferne gerutscht.

Nach Absprache mit meinen Eltern war klar, dass ein Tapetenwechsel von Nöten sei, damit ich mein Ziel doch noch erreiche.

Meine Laufbahn in Sankt Peter fing mit dem Besuch des Nordsee-Internates an. Hier trennten sich unsere Wege jedoch nach zweieinhalb Jahren und ich wurde in der Internatsfamilie aufgenommen. Ich muss ehrlich sagen, dass es anfangs alles andere als leicht für mich war, mich in die familiäre Einrichtung einzubringen. Des Öfteren bekam ich einen Tritt in den Hintern, weil ich mal wieder einen verdient oder einen gebraucht hatte.

Ich habe es gehasst! Dennoch muss ich sagen, dass es der richtige Weg war. Ich weiß nicht, ob ich mein Abitur ohne die Internatsfamilie bestanden hätte.

Aber nicht nur mein bestandenes Abitur lassen mich positiv über meine Zeit in der Internatsfamilie denken, sondern auch das harmonische Klima und die geknüpften Freundschaften. Brauchte ich mal Hilfe, musste ich nicht lange warten. Sicherlich gab es zwischendurch auch mal Zeiten in denen nicht alles rund gelaufen ist, aber alles in allem waren meine zweieinhalb Jahre in der Internatsfamilie eine sehr schöne Zeit, die ich keinesfalls vergessen werde.

Zuletzt möchte ich mich noch bei Frau Löhmann bedanken, dass sie an mich geglaubt und mir eine zweite Chance gegeben hat!

Keno, Januar 2014

Früher habe ich mich nie für die Schule interessiert. Ich habe nie meine Hausaufgaben gemacht, mich nicht am Unterricht beteiligt. Eigentlich bestand mein Hauptziel darin, den Tag ohne größeren Ärger zu überstehen. Das führte mich ins schulische Aus. Als ich dann im Sommer 2013 in die Internatsfamilie gekommen bin, merkte ich, dass Lernen und gute Noten schreiben richtig Spaß machen kann. Den nötigen Tritt in den Allerwertesten bekomme ich zwar immer noch regelmäßig, aber es muss wohl sein ... und es hilft. Nachmittags, wenn alle Arbeiten für die Schule erledigt sind (also Hausaufgaben und Vorbereitung auf den nächsten Tag), gehe ich zum DLRG-Training in die Dünentherme oder zur Leichtathletik. Am schönsten jedoch ist der Sommer, wenn wir nach erledigter Arbeit mit dem Rad zum Strand fahren oder auf den Wiesen Football spielen. Ich arbeite nun an einem guten Mittleren Bildungsabschluss, denn mein Wunsch ist es, hier bleiben zu dürfen und zu versuchen, das Abitur zu machen. Ich glaube auch, dass ich es mit der Unterstützung in der Internatsfamilie schaffen kann!

Keno, Januar 2014

Update: Keno konnte seinen Notendurchschnitt seit dem Halbjahreszeugnis erheblich verbessern. In 6 Fächern hat er sich jeweils um eine Note verbessert! Er steigt nun auch in die Oberstufe auf und strebt das Abitur an. Ein Bildungsziel, welches noch vor gut einem Jahr undenkbar erschien.

... und Keno hat seit gut einem Jahr die Reiterei für sich entdeckt. An zwei Tagen in der Woche nimmt er Reitunterricht und hat sogar mit Springen angefangen

Karl, im Sommer 2012

Ich bin seit der 9. Klasse in der Internatsfamilie. Meinen Notendurchschnitt konnte ich mittlerweile von 3,5 auf 2,1 verbessern. Im Sommer wechsele ich nach meinem Realschulabschluss aufs Gymnasium. Gemeinsam mit den anderen in der Hausaufgabenstunde für die Schule zu arbeiten, bringt mir Spaß. Ich hätte früher nie gedacht, dass ich mal scharf auf gute Noten sein könnte.

Nachmittags spiele ich Tennis und Golf – meine Jugendplatzreife habe ich auch schon. Ich freue mich schon wieder auf den Sommer – dann gehen wir zum Strandsegeln auf Deutschlands größter Sandbank, am Ordinger Strand. Vor wenigen Wochen habe ich meinen Pilotenschein fürs Strandsegeln bestanden. Hier wird man richtig toll gefördert und gefordert. Außerdem sind wir eine große Familie, in der sich alle gut verstehen und sich gegenseitig helfen.

Karl, im Sommer 2012

Update 2015 ... gerade hat Karl sein Abitur bestanden und verlässt die Internatsfamilie nach 5Jahren

Noch ein kleines Update 2017 Karl studiert im 4. Semester Jura.

Kai, Januar 2014

Früher war ich extrem faul. Ich hatte eigentlich nie Lust am Lernen, und zur Schule wollte ich auch nicht gehen. Mitten im Schuljahr, direkt nach den Frühjahrsferien wechselte ich im vergangenen Jahr dann von einem anderen Internat in die Internatsfamilie und habe bis zu den Sommerferien tatsächlich 4 von 5 Fünfern weggearbeitet. Das, was vorher wegen der schlechten Noten unmöglich schien, nämlich noch die Versetzung in die 10. Klasse zu schaffen, gelang mir dann doch.

Ich bin sehr glücklich, dass ich mich für die Internatsfamilie entschieden habe, weil mir hier unter die Arme gegriffen wird, und ich hier die Hilfe bekomme, die ich brauche. Meine Hausaufgaben erledige ich nun immer und das Lernen macht sogar Spaß - auch, wenn mir Schule nicht wirklich leicht fällt.

Ich habe hier auch gelernt, meine Freizeit “sinnvoll” zu gestalten. Früher hing ich nur am PC und “zockte”. Jetzt gehe ich regelmäßig schwimmen, bin bei der Leichtathletik und im Sommer gehe ich zum Kitesurfen. Zurzeit besuche ich auch noch die Fahrschule. Es tut gut, etwas mit anderen Leuten zu machen, als immer nur alleine am PC zu gammeln. Ich mache jetzt meinen Schulabschluss. Gemeinsam mit meinen Eltern und Frau Löhmann überlege ich nun, wie es weitergehen soll. Vielleicht gehe ich an eine Fachschule oder ich begebe mich in eine betriebliche Ausbildung. Auch hierbei bekomme ich Unterstützung.

Kai, Januar 2014

Update im Juni 2014: Kai konnte in seinem Abschlusszeugnis seinen Notendurchschnitt noch einmal verbessern. Er verlässt mit einem guten Mittleren Bildungsabschluss die Internatsfamilie und beginnt im September eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Systemintegration).

Update 2017 Kai hat seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und ist „nebenbei“ sehr fleißig und erfolgreich als DJ EKZID unterwegs.

Felix, 19 Jahre alt

In Hamburg machte ich meine Fachhochschulreife auf einem G8 Gymnasium. Um dann mein Abitur zu machen, wechselte ich auf ein großes Internat – um den Ablenkungen zu Hause „zu entfliehen“, um mich ganz auf mein Abi zu konzentrieren. Außerdem dachte ich, würde man mir dort meine Faulheit austreiben … Das Ergebnis nach einem 3/4 Schuljahr war, dass ich 5 Unterkurse hatte. Die Maschen in dem Internat waren zu groß für mich – ich konnte gut durchschlüpfen. Ich wechselte dann in die Internatsfamilie und schaffte das beinahe Unmögliche: Ich arbeitete 4 von meinen 5 Unterkursen weg und schaffte die Versetzung in die 13. Klasse. Jetzt sind es nur noch wenige Wochen bis zu den Abi-Klausuren und Dank der strengen, engen und trotzdem liebevollen Betreuung in der Internatsfamilie kann ich davon ausgehen, dass alles gut geht. Ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist alles sehr familiär. Auch, wenn hier die schulische Förderung im Vordergrund steht, wird für Ausgleich in der Freizeit gesorgt. Jeder muss hier festen Freizeitaktivtiäten nachgehen. Ich habe für mich das Tennisspielen und Golfen entdeckt. In letzter Zeit befassen wir uns auch mit dem, was nach dem Abi kommt. Auch dabei bekomme ich hier eine tolle Unterstützung.

Schade, dass meine Zeit hier in wenigen Monaten vorbei sein wird.